Warum es mich weiter zu BSD zieht

28 Okt 2014 - Lesezeit: 4 Minuten

![FreeBSD Logo]()Als hätte mein inneres es schon immer mit sich ausgemacht, stelle ich fest, dass es mich zunehmend mehr zu BSD Systemen hinzieht als zu Linux Systemen.

Merkwürdiger Weise habe ich eine ähnliche Entwicklung damals beobachtet, als ich mich vor einigen Jahren von Windows Maschinen abgewendet habe. Damit habe ich nicht aufgehört Windows Server einzusetzen oder Windows Arbeitsplätze auszustatten. Vielmehr habe ich für mich nicht genug Futter erhalten. Ich brauchte mehr Input und weniger verbrauchte Zeit. Der Weg zu Linux war ohnehin geebnet und ich hatte ein Gefühl zu wissen wofür ich meine Zeit und meine Energie einsetzte.

Nun, einige Jahre später habe ich diverse Lösungen mit Linux gebaut. Dabei oft die spielerische Entwicklung übersehen und teilweise bewusst ignoriert. Lösungen sollte gebaut werden und keine Grafittis kreirt. So habe ich nach wie vor schwierigkeiten mich an rc-update zu erinnern oder Dienste mit dem Befehl service neuzustarten und so weiter. Mein Ziel immer vor Augen war ich schlicht und ergreifend zu sehr an einer guten, belastbaren, skalierbaren oder einfach nur laufenden Umgebung interessiert. Und mal ehrlich: in aller Regel haben sich auch die Anforderungen der User in den letzten Jahren nicht sonderlich verändert.

Nun sitze ich täglich vor der Konsole und unterhalte mich mit unterschiedlichen Menschen. Leider muss ich dabei feststellen, dass Linux eine immer albernere Entwicklung einzuschlagen scheint. Angefangen mit Ubuntu - was für mich ein tolles Desktopsystem war - das immer mal wieder irgendwelche Änderungen in Releases einführte die mich von weiterm Einsatz weg drängte. Vielleicht ich einfach zu pragmatisch veranlagt, dass ich gewisse Dinge gern wiederfinden möchte und andere nur ungern "grundlos" ersetzt sehe. Weiter ging es bei OpenSuSE deren Ressourcenhunger und im Enterprise Betrieb das bloße vorhandensein von Servicepacks mit das gruseln lehrt.

Bevor mein Sarkasmus an dieser Stelle nicht richtig verstanden wird: alle diese Distributionen und Lösungen habe ich schätzen und teilweise mögen gelernt. Sie haben ihren Stellenwert und auch ihre absolute Daseinsberechtigung.

So habe ich in dieser Zeit immer mit dem Einsatz von ursprünglichen Linux Distributionen geliebäugelt. Zum Einsatz eines Slackware ist es aber nie gekommen :). Im Laufe der Zeit habe ich die Augen offen gehalten um weder Anschluss noch Neuerungen zu verpassen. So habe ich immer mehr die Entwicklung von BSD Systemen verfolgen können und die Mentalität dahinter schätzen und lieben gelernt. Genau wie damals bei Windows erscheint allerdings ein prompter Wechsel unklug, da die alltäglichen Kontaktaufnahme mit Linux passiert. Wenn man allerdings die Disskusionen um SystemD verfolgt erübrigt sich einiges an Scharm.

Daher habe ich mir den heimischen vier Wänden einen FreeBSD Heimserver installiert und freue mich jedes Mal Über Neue Lösungen, welche ich damit realisieren kann. Für die Zukunft steht bei mir definitiv auf dem Plan: mehr BSD.

Gründe dafür sind (wie sollte es auch anders sein) sehr einfach: das Ziel vor Augen, möchte ich mich nicht mit Kieselsteinen auf dem Weg beschäftigen. Schnell, unkompliziert, belastbar, skalierbar, nachhaltig soll das Ergebnis umgesetzt werden.

Ob mir das gelingt steht auf einem anderen Blatt. Allerdings wäre ich sehr neugieirig mit dem bisher angesammelten Wissen und vor allem mit der eingekehrten Sicherheit und Ruhe typische Infrastrukturen aufzubauen und zu sehen, wie sie über die Jahre bestand haben. Jetzt wo ich mir selbst so vor Augen führe, ähnelt es ein wenig wie das Mac OS bei Apple Computern. Man möchte sich einfach nur mit langfristigen Lösungen beschäftigen. Für schön und modern wird natürlich ab und an jemand gebraucht. Aber die Substanz ist belastbar und lädt zum nutzen ein...  Ich glaube das ist es, was mich an Unixoiden Systemen ohnehin am meisten reitzt: ich habe das Gefühl damit etwas schaffen zu können.