autossh – Quick & Dirty VPN mit SSH

4 Sep 2025 Lesezeit: 2 Minuten

Es muss nicht immer ein ausgewachsener VPN sein. Oft reicht schon eine kleine, pragmatische Lösung, um einen Dienst im Netz verfügbar zu machen. Genau da kommt autossh ins Spiel – quasi die "poor man’s VPN"-Variante.

Während klassische VPNs wie WireGuard oder OpenVPN einiges an Setup benötigen, reicht hier ein simpler Tunnel über SSH. In Kombination mit einem Service wie localhost.run wird es unschlagbar praktisch.


Der Trick mit autossh

Mit dem simplen Kommando:

ssh -R 80:localhost:1234 localhost.run

wird der lokale Dienst, der auf localhost:1234 läuft, über eine öffentliche URL von localhost.run zugänglich gemacht.

Doch das Ganze wäre nicht dauerhaft stabil, wenn nicht autossh im Hintergrund dafür sorgen würde, dass der Tunnel immer wieder aufgebaut wird. Das Tool überwacht die Verbindung und startet sie bei Abbruch automatisch neu – perfekt für einen dauerhaften Quick-and-Dirty-VPN-Ersatz.


Integration mit systemd

Damit der Tunnel nicht nur von Hand gestartet wird, sondern sich sauber in den Systembetrieb integriert, reicht eine kleine systemd-Unit. Ein Beispiel:

[Unit]
Description=Keeps a tunnel to 'localhost.run' open
After=network.target

[Service]
User=AUTOSSHUSER
ExecStart=/usr/bin/autossh -M 1235 -N -q -o "ServerAliveInterval 60" -o "ServerAliveCountMax 3" -p 22 localhost.run -R 80:localhost:1234 -i /home/kino/.ssh/id_ed25519

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Damit startet der Tunnel automatisch beim Booten, hält sich selbst am Leben und macht den Dienst konstant erreichbar.


Warum das praktisch ist

  • Minimalistisch: keine komplexen Setups, kein Overhead
  • Kostenlos: dank localhost.run direkt nutzbar
  • Robust: durch autossh hält der Tunnel auch bei Verbindungsabbrüchen
  • Flexibel: Dienste lassen sich schnell bereitstellen – perfekt für Demos, Prototypen oder Ad-hoc-Lösungen

Es ist kein Ersatz für ein ausgewachsenes VPN, aber als schnelle Brücke ins Netz eine absolut geniale Lösung.


Kostenfreie Tunnel-Services

3 Sep 2025 Lesezeit: 2 Minuten

Manchmal braucht es keine große Infrastruktur, keinen komplexen Setup und keine teuren Tools – manchmal reicht ein schneller Tunnel ins Internet, um eine lokale Anwendung für Tests, Demos oder Integrationen freizugeben.

Und genau da kommen zwei fantastische Services ins Spiel:


localhost.run

Mit localhost.run wird der lokale Port in Sekundenschnelle erreichbar.
Ein simples SSH-Kommando – und die App, die auf localhost:8080 läuft, ist sofort im Netz verfügbar.

Vorteile:

  • Kein Account notwendig
  • SSL direkt dabei
  • Minimalistisch und verlässlich

Ein Traum für schnelle Demos, CI/CD-Integrationen oder Webhook-Tests.


Localtunnel

Localtunnel ist ein Klassiker, wenn es um schnelle Public-Links für lokale Anwendungen geht.
Einmal installiert (npm install -g localtunnel) und gestartet (lt --port 8080) – schon ist der Dienst unter einer zufälligen, aber erreichbaren URL online.

Highlights:

  • Extrem einfach in der Nutzung
  • Anpassbare Subdomains möglich
  • Perfekt, wenn man in Teams arbeitet und schnell etwas teilen will

Warum diese Services großartig sind

Es fühlt sich fast wie Magie an: eine lokale App starten, ein Kommando eingeben – und sofort weltweit erreichbar sein. Ohne Firewall-Gefrickel, ohne extra Hosting.

Gerade für Entwickler, die Webhooks testen, Prototypen zeigen oder Workflows ausprobieren wollen, sind diese Tools unbezahlbar – und trotzdem kostenlos.

Nachtrag

Ich habe noch weitere Services gefunden, die es zu erwähnen gilt:


OpenStack im Einsatz – zwischen Baremetal und Kubernetes

2 Sep 2025 Lesezeit: 2 Minuten

OpenStack ist seit Jahren das Synonym für OpenSource-Cloud-Infrastruktur. Wer eine private oder hybride Cloud mit standardisierten APIs und mächtiger Integration betreiben möchte, findet hier ein gewachsenes, starkes Ökosystem.

Zugegeben: von der Architektur und Einfachheit ist OpenNebula (https://opennebula.io/) für mich die sympathischere Wahl. Doch auch OpenStack hat seine Stärken – gerade dann, wenn es um sehr große Umgebungen, umfassende Community-Unterstützung und die Vielfalt an Erweiterungen geht.


OpenStack auf Baremetal mit Kolla-Ansible

Ein oft unterschätzter Ansatz: OpenStack auf Baremetal.
Mit Kolla-Ansible lassen sich alle notwendigen OpenStack-Dienste in Container verpackt auf Baremetal-Hosts ausrollen.
Vorteile:

  • Konsistente Deployments durch Containerisierung
  • Einfache Wartung und Upgrades
  • Reduzierte Komplexität beim Betrieb
  • Keine zusätzliche Abstraktionsebene durch Kubernetes

Damit bleibt OpenStack nah an der Hardware, gleichzeitig aber modular und updatefähig durch Container.


OpenStack auf Kubernetes

Wer maximale Flexibilität will, setzt OpenStack auf Kubernetes auf. Hierbei gibt es verschiedene Ansätze:

  • OpenStack-Helm: ein offizielles Projekt, das die OpenStack-Dienste als Helm Charts bereitstellt.
  • Yaook.Cloud: eine weitere spannende Lösung, die den gesamten Lifecycle von OpenStack-Clustern auf Kubernetes abbildet.

Die Kombination von Kubernetes und OpenStack bringt Vorteile wie:

  • Skalierbarkeit und Selbstheilung über Kubernetes
  • Einheitliches Deployment von Cloud- und Infrastruktur-Services
  • Gemeinsame Nutzung von Tools wie Helm, Operators und GitOps

Auch wenn OpenNebula in Sachen Einfachheit oft punktet:
OpenStack bietet ein mächtiges Framework, das vom Baremetal-Deployment bis zur Kubernetes-Integration reicht. Mit Projekten wie Kolla-Ansible, OpenStack-Helm oder Yaook.Cloud wird deutlich, dass OpenStack weiterhin flexibel, modern und relevant bleibt.