Herausforderungen

18 Aug 2014 - Lesezeit: 3 Minuten

Jeden Tag aufs neue kommen sie in unser Leben und begleiten uns durch den Tag. Mal haben sie größere Ausmaße, mal eher unscheinbare. Für den ein oder anderen besitzen sie sogar die Fähigkeit eine Farbe anzunehmen. Die Rede ist von Herausforderungen.

Wir alle sehen uns ihnen gegenüber. Dem einen fällt es schwerer sie zu erkennen und er beginnt danach zu suchen, der andere kommt nicht umhin sie überall zu entdecken und ist schon von der schieren Anzahl ganz erschlagen.

Im allgemeinen haben Herausforderungen einen schlechten Ruf. In aller Regel treffen sich nur gleichgesinnte wenn es darum geht den Umgang mit ihnen zu suchen. In Gesprächen hat man sofort die volle Aufmerksamkeit aller beteiligten, wenn man offenbart, dass eine neue Herausforderung vor der Tür steht. Ausnahme ist allerdings, wenn man jemandem mitteilt, dass eben jene bevorstehende Aufgabe für ihn bestimmt ist. Dann erlebt man in aller regel eine Unruhe im Gegenüber aufsteigen die sich maximal in eine vorsichtige Abtasthaltung wandelt.

Dabei ist es zum einen eine reine Definitionssache, welche Stigma eine Herausforderung annimmt und zum anderen eine freie Interpretation, was sie einem selbst bedeutet.

Eigentlich genug Spielraum um sie für sich zu nutzen. Definiert man Beispielweise eine Herausforderung um und nennt sie Aufgabe, Ziel oder ähnlich, hat man gute Chancen sowohl sich selbst, als auch seinem Gegenüber die Unsicherheit und/oder Angst, Sorge oder Druck zu nehmen.

Mehr noch: Zerpflückt man eine Herausforderung in ihre Einzelteile wirkt sie zunehmend einfacher, unspektakulärer und weniger herausfordernd. Wenn man jetzt noch den eigenen Reingewinn in der Annahme dieser Herausforderung (oder Erledigung der Aufgabe) erkennt, wirkt eine zuvor noch abschreckende Herausforderung wie ein kleiner Motivationsmotor, der Schritt für Schritt anfängt das Getriebe des eigenen Erfolgs (zum Beispiel die Erledigung möglichst vieler Aufgaben auf der ToDo-Liste) in Gang zu setzen.

Herausforderungen sind also bestenfalls zu erledigende Aufgaben die uns maximal etwas von unserer Zeit abknüpfen und Energie bedürfen, weil wir sie in Angriff nehmen und zuvor ein bischen was von uns abgeben. Dieses Abgeben übrigens ist der innere Schweinehund. In aller Regel werden wir nicht geneigt sein etwas von uns abzugeben, wenn wir dafür nicht etwas ebenbürdiges oder gar höherwertiges erhalten. Das kann man auch evolutionär so stehen lassen. Meistens handelt es sich um ein Tauschgeschäft. Ist man eher der Erfolgsorientierte Geschäftsmanntyp, so möchte man zu dem Tausch auch noch etwas oben drauf haben. 

Wenn wir also für uns selbst oder unser Gegenüber eine Herausforderung ankommen sehen oder definieren, so sollten wir darauf achten immer das Ziel als zu erreichendes Maß der Dinge im Auge zu behalten und den Weg dahin in möglichst viele Teilabschnitte zu zerlegen. So behalten wir leichter den Überblick über die zu erbringende Energie zur Erledigung dieser Aufgabe und haben zudem auch noch den Mehrwert vor Augen der uns eine Rechtfertigung dafür bietet weshalb wir all das hier machen.

Halten wir also abschließend Fest: Aufgaben sind unser täglich Brot. Wie gut oder weniger gut wir sie erledigen liegt in der Priorität des erkannten Ziels. Dieses Ziel liegt hinter der Aufgabe und ist durch die Definition geformt. Je kleiner wir eine Aufgabe in ihre Einzelteile zerlegen, so einfacher erscheint uns das Gesamte. Als Motivator dient der zu dahinterliegende Mehrwert für den wir unsere Energie opfern. Wie toll dieser uns allerdings gefällt ist die Herausforderung des Aufgabenstellers :).