Bonding Netzwerk mit CentOS - the easy Way

13 Mär 2016 - Lesezeit: 4 Minuten

Eigentlich ist es recht einfach. Man möchte zwei oder mehr Netzwerkkarten zu einer logischen Verbindung vereinen um beispielsweise eine höhere Ausfallsicherheit zu haben. Traditionell hat sich dazu der Begriff "Bonding" eingebürgert. Um ein solches Bonding einzurichten reicht natürlich nicht ein einheitlicher Weg. Ich mag es bekanntlich einfach und beschreibe hier den Weg, welchen ich unter CentOS Linux gehe.

Zuerst einmal muss man sich vor Augen halten, dass es sich bei einem Bonding um eine Softwarelösung handelt. Dementsprechend ist der Kernel bei einem Linux-System damit beschäftigt den gewünschten Modus umzusetzen. Eine ganz nette Übersicht findet sich hier.

In meinem Fall habe ich mich für die Ausfallsicherheit entschieden. Konkret verbinde ich zwei Netzwerkkarten logisch zu einer. Und weil das nicht reicht, setze ich noch eine Bridge drauf, um virtuelle Maschinen/Container direkt ins Netzwerk hängen zu können.

Um ein Bonding zu haben, benötigt man lediglich die folgenden Schritte auf einem CentOS 7.x System:

 

1. Laden des notwendigen Bondingmodul: 

modprobe --first-time bonding

2. Anlegen einer neuen Bonding-Konfiguration unter /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-bond0

DEVICE=bond0
NAME=bond0
TYPE=Bond
BONDING_MASTER=yes
IPADDR=192.168.1.150
PREFIX=24
ONBOOT=yes
BOOTPROTO=none
BONDING_OPTS="mode=1 miimon=100"

Wichtig hierbei ist, dass man sich ein wenig mit den unterschiedlichen Modi beschäftigt hat, welche einem das Bonding bietet:

Bonding Modus Bedeutung
0 Round-robin - es werden sequentiell die Datenpakete über die hinzugefügten Slaves verschickt. So erreicht man Ausfallsicherheit und Lastenverteilung.
1 Active-backup- Hierbei ist nur ein Netzwerksalve aktiv und alle anderen stehen auf Standby. Es wird auf Ausfallsicherheit gepocht.
2 XOR - Ausfallsicherheit und Lastenverteilung durch XOR Verknüpfung von Sende und Zieladresse (Macadressbasiert).
3 Broadcast - Fehlertoleranz durch einfaches versenden aller Daten auf allen angebundenen Netzwerkkarten.
4 IEEE 802.3ad dynamische Link Aggregation. Benötigt Unterstützung durch den Switch.
5 Adaptive Sende Lastenverteilung anhand der aktuellen Auslastung eines Salzes. Bei Ausfall übernimmt einer der Salmes die Mac-Adresse des anderen.
6 Adaptive Lastenverteilung anhand der aktuellen Auslastung eines Salzes. Bei Ausfall übernimmt einer der Salmes die Mac-Adresse des anderen.

3. Einbinden der zu nutzenden Netzwerkkarten mittels Konfigurationsdatei:

...
BOOTPROTO="none"
...
ONBOOT="yes"
MASTER=bond0
SLAVE=yes

Diese Zeilen müssen in der jeweiligen Datei unter /etc/sysconfig/network-scripts eingefügt bzw. ergänzt werden. Damit wird die Netzwerkkarte(n) bei einer erneuten Initialisierung dem Bonding zugeordnet.

4. Neustart der Netzwerkverbindung

systemctl restart network

5. Kontrolle der Verbindungen:

cat /proc/net/bonding/bond0

Dieser Schritt kann natürlich für eine beliebige Anzahl an Bonding-Verbindungen durchgeführt werden. Um nun Netzwerkadressen und Werte zu verändern braucht es nur noch das Bondinginginterface zu verändern. Nicht mehr die einzelnen Netzwerkkarten.

Was mich an dieser Lösung so glücklich macht ist die Autonomie und Einfachheit der zu Konfigurierenden Schritte. Ich kann mir Bonding-Templates definieren, welche ich dann einfach auf ein System deploye und anschließend Netzwerkkarten zuordne.

 

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