Docker Swarm an einem Beispiel

16 Jun 2019 Lesezeit: 5 Minuten

Wenn es ein Thema gibt, das in den letzten Jahren fahrt aufgenommen hat, dann ist es wohl das Thema der Containerisierung. Nicht das es neu oder revolitionär wäre. Immerhin habe es einige gute Systeme vorher schon implementiert gehabt. Aber das Tooling drum herum war nur den adeligen gegeben. Dank Docker ist dem nun nicht mehr so. Standalone auf einem Server ein paar Container zu starten ist wirklich kein Hexenwerk. Spaß macht es aber erst, wenn man sich einen Docker-Swarm aufsetzt, damit diese Container dann auch Hoch verfügbar oder skalierbar sind.

Dazu habe ich mir in der Vergangenheit mal ein paar Gedanken gemacht. Ziel dieser Anleitung ist es nun meinerseits einmal ein mögliches, einfaches Szenario aufzuzeigen, mit dem man den Swarm für die Build-Prozesse nutzen kann.

Zielsetzung: Mit dem Swarm wird es möglich sein Buildserver mit persistenten Daten zu starten und variable Agenten in einer beliebigen Anzahl von Workern anzubinden. Dabei bekommt jeder Jenkinsmaster ein eigenes Netzwerk das er mit den Slaves nutzt um daten auzutauschen. So ist es u.a. möglich das die Slaves den Master einfach mit seinem Namen ansprechen können. Der Aufbau ist ersteinmal exemplarisch und bietet keine Ausfallsicherheit für die Jenkins Master, da die Daten persistent vorgehalten werden - das lässt sich aber leicht ändern.

Aufbau des swarms Der Swarm kann grundsätzlich ausschließlich aus managern bestehen, was die Ausfallsicherheit gewährleistet. Wenn wir dann allerdings sicherstellen wollen, dass die Jenkins Master nur auf einem Gerät laufen müssen wir mit Tags arbeiten. Nur so können wir ohne shared storage die Daten Konsitent halten.

Auf dem LEADER (1. Rechner)

docker swarm init --advertise-addr 192.168.XXX.YYY

Dann 

docker swarm join-token manager

und diese Anweisungen auf den anderen Rechner ausführen. Somit läuft der Swarm und hat auch schon eine Ausfallsicherheit.

Nun des ersten Rechner des Swarms als Jenkins-Master kennzeichnen:

docker node update --label-add JENKINS-MASTER SWAMNODE1
docker node update --label-add JENKINS-SLAVE SWARMNODE2 SWARMNODE3 ...

Nun ist es Zeit ein Netzwerk für den ersten Master zu erstellen:

docker network create --driver overlay jenkins-test-netzwerk

Dieses Netzwerk nutzen wir um den Datenverkehr zwischen den Slaves und dem Master zu kapseln.

Nun können wir eigentlich schon den ersten Jenkins-Master starten und geben ihm dabei sowohl das Netzwerk mit zu dem er verbunden ist, als auch das Volume indem die Daten gespeichert werden sollen:

Zuerst wird ein Volume angelegt in dem dann die Daten vorgehalten werden:

docker volume create jenkins-test
docker service create --name jenkins-test-master -p 8080:8080 -p 50000:50000 --network jenkins-test-netzwerk --network docker_gwbridge --placement-pref 'spread=node.labels.JENKINS-MASTER' -m source=jenkins-test,target=/var/jenkins_home jenkins

Somit findet sich laut der Dokumentation vom Jenkins-Image alles relevante (Plugins, workspaces, etc) ab jetzt in diesem externen Volume. Das kann natürlich auch gern mit bind-mounts genutzt werden.

Jetzt schon sollte es möglich sein den Jenkins unter der Adresse des Managers:8080 anzusprechen. Was nun noch fehlt sind die Worker. Hier könnten direkt deine images zum Einsatz gebracht werden. Da du dich besser mit auskennst - einfach mal die Unterschiede:

docker service create --name jenkins-slave --network jenkins-test-netzwerk --placement-pref 'spread=node.labels.JENKINS-SLAVE' --replicas 4 jenkins-slave

Auf diese Weise können die Slaves sich nur mit dem Jenkins verbinden. Dieser muss ihnen dann auch die Daten zur Verfügung stellen. Da da vielleicht nicht geht kann man das  --network dockergwbridge noch dazu packen.

Die Slaves können den Master aber nun durch die Verwendung eines eigenen Netzwerkes direkt mit dem Containernamen ansprechen - also jenkins-test-master. Das macht das Verbinden und zuordnen einfacher, wenn man sich vorstellt, dass man das vielleicht Skripten will.

Jetzt ist es ja eigentlich schon mal cool, das man einfach auf diese Ressourcen zugreifen kann und die Laufzeitumgebung gesteuert wird. Auch ist es ja erst mal cool, dass wir den Jenkins unter dem Port ansprechen können.

Wenn man nun einen Schritt weiter gehen wollte, dann haut man sich noch einen Reverseproxy davor - wie zum Beispiel Traefik (macht auch schöne bunte Bilder).

Wenn man jetzt noch die Datenhaltung gern auf alle Server verteilen möchte oder auf einem Storage ablegen will, oder sonst was tun möchte, dann kann das sogar fast schon während der Laufzeit passieren. und man kann so den bestehenden Swarm ausbauen.

Fazit Diese Überlegungen sind schon etwas älter und mit einem Kubernetes-Plugin samt Cluster ist die Aufgabe auch schon fast gelöst. Allerdings bemerke ich immer wieder, das Docker Swarm einfach sexyer ist was die simplicity angeht und auch der Overhead ist nicht so enorm. Zwar ist dieses Beispiel noch nicht fertig - aber es zeigt wie einfach man seinen Kram in einen Docker-Swrm verfrachten und so mit den großen Jungs am Tisch mitreden kann.